Eine Möglichkeit die Pferdethermografie sinnvoll für sein Pferd zu Nutzen ist die Lahmheitsdiagnostik.

Immer wieder führe ich Thermographien an Pferden durch, bei welchen zahlreiche vorangegangene Untersuchungen ohne klaren Befund geblieben sind.
In den meisten Fällen bringt die Thermographie dann auch wirklich die Ursache ans (in diesem Fall bunte) Tageslicht.

Das ist auch leicht erklärbar. Wie bereits in der Pferdethermographie beschrieben, sind Pferde Meister der Kompensation. In manchen Fällen bedeutet dieses, dass die sichtbare Erkrankung gar nicht an der Stelle ihre Ursache hat, an welcher sie zu sehen ist.
Bei uns Menschen gibt es das übrigens auch. Wer schon mal richtig heftig Zahnschmerzen hatte weiß, dass einem irgendwann Kiefer, Nacken und der Rücken schmerzen.
Wenn man Rückenschmerzen hat nimmt man automatisch eine Schonhaltung ein, in welcher die  Schmerzen erträglicher sind. Behält man diese Schonhaltung ein paar Tage bei läuft man bereits humpelnd durch die Gegend.
Das Bein tut aber nicht weh.

Thermographie Hufe

Bei diesem jungen Sportpferd hatten Tierärzte außer der sichbaren Lahmheit keinen Befund stellen können. Die Ursache lag in einem blockierten Schultergelenk links. Die Blockade wurde gelöst und das Pferd lief wieder rund.

Und das ist die häufigste Ursache, dass wir den Auslöser der Erkrankung nicht finden, weil wir ihn an der falschen Stelle suchen.

Da bei der Thermographie grundsätzlich erstmal das komplette Pferd untersucht wird, werden auch die meisten Erkrankungsursachen lokalisiert. Denn nahezu jede Erkrankung oder Fehlfunktion geht mit einer Veränderung des Stoffwechsels einher, welche in dem Wärmemuster einer Thermographie bildlich dargestellt wird.

Und das ist im Übrigen auch der Grund, weshalb ich keiner Teilthermographie (Beispiel: nur das Bein vorne links) zustimme.