Die Pferdethermographie ist ein umfassendes, kostengünstiges, bildgebendes Diagnoseverfahren. Sie lokalisiert Verletzungen, Entzündungsherde, Blockaden etc. und unterstützt Tierärzte, Physiotherapeuten, Chiropraktiker, Osteopathen, Sattler, Hufschmiede und Dentisten bei der zielgerichteten Behandlung.

 

Für das Pferd hat die Thermographie enorme Vorteile:

  • Mit nur einer einzigen Untersuchung werden sämtliche Beschwerdeursachen exakt lokalisiert.
  • Sie findet völlig kontaktlos statt.
  • Die Untersuchung kann in der gewohnten Umgebung des Pferdes stattfinden.
  • Das Pferd braucht nicht sediert / narkotisiert werden.
  • Sie ist absolut stressfrei für das Pferd.
  • Man ist in der Lage Veränderungen zu erkennen, bevor Symptome sichtbar werden.

 

Mit dem letzten Punkt geht allerdings auch ein Trugschluss einher. Vielerseits wird behauptet, dass Krankheiten bzw. Verletzungen erkannt werden können bevor sie entstehen.
Das ist so nicht ganz korrekt! Die Pferdethermographie kann diese allerdings aufzeigen bevor man im Umgang oder beim Reiten Veränderungen (z.B. Taktfehler, Lahmheiten) feststellen kann.
Und dieser Vorsprung kann ohne Probleme 2-3 Wochen betragen!
Mehrere amerikanische Studien haben sogar ergeben, dass Stoffwechsel-Veränderungen, welche zu thermographischen Auffälligkeiten führen, bis zu 6 Wochen vor dem Aufkommen sichtbarer Symptome nachgewiesen werden können.

Das dieses nicht nur graue Theorie ist, ist auch meine persönliche Erfahrung.
Bei über 80% meiner Vorsorge-Untersuchungen wurden thermische Auffälligkeiten gemessen, ohne dass das Pferd irgendwelche Symptome zeigte.

 

IR_3372

Dieses Sportpferd zeigte keinerlei sichtbaren Symptome und war trotzdem thermographisch deutlich auffällig.

 

Der Grund hierfür liegt meiner Meinung nach höchstwahrscheinlich in der Natur des Pferdes. Als Fluchttier sind Pferde wahre Meister im Kompensieren. Bedeutet, dass sie instinktiv in der Lage sind Schmerzen sehr lange zu verbergen. Das muss auch so sein, denn verletzte Pferd sind in freier Wildbahn leichte Beute.

Und auch, wenn wir hier nicht von Pferden in freier Wildbahn sprechen, so ist diese Tatsache doch tief in den Genen verankert und nach wie vor vorhanden.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass sich z.B. eine sichtbare Lahmheit erst recht weit am Ende eines Schmerzprozesses zeigt. Auf die Natur bezogen, sind wir an dem Punkt angelangt, an welchem der Schmerz den Überlebenswillen des Pferdes zum Duell bittet.

Sie sehen also, sichtbare Symptome, und seien sie noch so klein (z.B. Taktfehler) bedeuten für Ihr Pferd richtige Schmerzen.

Um dieses zu belegen habe ich in 2014 eine eigene Erhebung zur thermographischen Früherkennung bei Pferden durchgeführt. Die Ergebnisse sind im folgenden Video dargestellt:

Deshalb ist es als durchaus sinnvoll zu erachten, sein Pferd alle 6-12 Monate thermographisch untersuchen zu lassen.

Bei Hochleistungssportpferden sehe ich einen noch viel kürzeren Abstand, verlangen wir Ihnen doch Woche für Woche Spitzenleistungen ab, welche Sie nur erbringen können, wenn sie absolut fit sind und nicht nur den Anschein vermitteln.

Wie vielseitig die Pferdethermographie ist zeigt der Umfang der Einsatzgebiete.

Eine Thermographie ersetzt kein Röntgen, Ultraschall oder eine Szintigraphie. Sie lokalisiert auf den Punkt genau den Ort des Herdes. Die letztendliche Diagnose und Behandlung kann in Folge dann zielgerichtet, zeit- und kostenoptimiert durch die jeweilige Fachkraft durchgeführt werden.
Aus diesem Grund sollte die Pferdethermographie immer am Anfang stehen und regelmäßig, prophylaktisch, durchgeführt werden.